Enstehungsgeschichte des Kalker Netzwerks für Familien

Um ein funktionierendes Netzwerk wie das Kalker Netzwerk für Familien zu entwickeln, zu gründen und nachhaltig weiterzutragen bedarf es vieler günstiger Faktoren, um die aus der täglichen Arbeit gewachsene Idee der Umsetzung zu ermöglichen. Viele Menschen haben sich z.T. ehrenamtlich für die Realisierung der bei ursprünglichen Idee eingesetzt und sie weitergetragen. In der hier skizzenhaft beschriebenen Auflistung sind die vielen Gespräche und notwendigen Weichenstellungen nicht festgehalten, jedoch einige Eckdaten zusammengetragen, die zu der Realisierung dieses Best-Practice-Modells „Kalker Netzwerk für Familien“ beigetragen haben.

 

Oktober 1993

Ratsauftrag zur Entwicklung eines Unterstützungsangebotes für gesundheitlich benachteiligte Kinder in besonders belasteten Gebieten.

 

1994

Auf Initiative von Gesundheitsamt (jugendärztliches Dienst), Jugendamt, Schulamt und dem Zentrum für Frühbehandlung und Frühförderung wird ein Projekt entwickelt, das zum Ziel hat, ambulant Therapien in Kindertagesstätten durchzuführen, also „Ergänzende Förderung für auffällige Kinder in Höhenberg/Vingst/ Ostheim“ zu entwickeln.

Parallel dazu entwickelt sich in Höhenberg / Vingst eine sozialräumliche Arbeit, die zunächst als Jugendstadtteilmanagement bezeichnet wird. Mit dem Ratsbeschluß der Stadt Köln, das Konzept „Sozialraumorientierte Hilfsangebote“ wird Höhenberg/ Vingst als eines von zunächst sechs Gebieten benannt. Seit 2011 wird das Konzept „Lebenswerte Veedel – Bürger- und Sozialraumorientierung in Köln“ in 11 Sozialraumgebieten in Köln umgesetzt.

 

1997

Der Kinderschutzbund entwickelt ein Projekt „Frühe Kindheit“ im Rahmen der Stadtteilarbeit in Köln Kalk.

 

2000

Die Gold Kraemer Stiftung baut im südlichen Kalk ein neues Zentrum und stellt es verschiedenen Trägern von Hilfen für Kinder, Jugendlichen, Familien und Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Unter anderem haben dort der Kinderschutzbund Köln und das Zentrum für Frühförderung und Frühbehandlung noch heute Räume.

 

Dezember 2001

Mitarbeit u.a. des Kinderschutzbundes in der Leitbildgruppe für ein „familienfreundliches Köln“, die im Rahmen der Kölner Leitbild 2020 entstanden ist. Zu einer Mitarbeit wurden interessierte Bürgerinnen, Verbands- und Institutionsvertretern aufgerufen.

 

2002

Intensivierung der Zusammenarbeit mit Trägern früher Hilfen in Kalk zur gemeinsamen Weiterbildung „Entwicklungspsychologische Beratung“, initiiert durch den Kinderschutzbund Köln.

Besonders ist die gezielte Zusammenarbeit unterschiedlicher Träger, die Hilfen für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern im selben Stadtteil anbieten.

 

2004

Im Prozess der Leitbildgruppe ist der Unterarbeitskreis „Betreuung von unter 3-jährigen“ entstanden, der Rahmenbedingungen für eine Ausweitung und qualitative Verbesserung der Betreuung unter 3-jähriger in der Kita entwickelt. Dazu gehört die intensive Vernetzung mit anderen Anbietern von Unterstützung für Kinder und Eltern. Die Vernetzung soll modellhaft in zwei Stadtteilen entwickelt werden: Kalk und Lindenthal.

 

2005 – März 2006

Durch die Weiterbildung „Entwicklungspsychologische Beratung“ ist eine weitere Zusammenarbeit mit den beteiligten Trägern entstanden.

In Kooperation mit den katholischen Kirchengemeinden St. Theodor und St. Elisabeth sowie dem HöVi- Stadtteilmanagement wurde der gemeinsame Aufbau einer strukturierten Zusammenarbeit unter Berücksichtigung und durch Unterstützung bereits bestehender Vernetzungen im Sozialraum HöVi begonnen.

Unterstützt wurde die Entstehung des Netzwerks durch die wissenschaftliche Begleitung der Fachhochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften.

Aus der gemeinsamen Weiterbildung ist ein niedrigschwelliges flexibles Netzwerk unterschiedlicher Angebote für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern in Höhenberg/Vingst/Kalk entstanden.

Abgeschlossen wird diese Phase mit der Bewerbung des Netzwerks mit zwei Familienzentren als Pilotprojekt bei der Stadt Köln und dem Land NRW.

 

April 2006 – November 2006

Mit der Ernennung zur „Best-Practice-Einrichtung“ im Programm „Familienzentrum des Landes NRW“ erhält das „Kalker Netzwerk für Familien“ eine offizielle Anerkennung seiner Arbeit. Ebenfalls honoriert wird die bisher zum Teil ehrenamtlich geleistete Aufbauarbeit des Netzwerks durch den Besuch von Ministerpräsident Rüttgers und Minister Laschet am 22.5.2006.

Durch die Gewinnung weiterer Kooperationspartner wie z.B. dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes und dem Gesundheitsamt der Stadt Köln gelingt es, ein umfassendes Hilfeangebot für Familien auf strukturell gefestigter Basis aufzustellen. In der koordinierten Planung zur verbindlichen Zusammenarbeit im „Kalker Netzwerk für Familien“ beim ersten Fachtag wird damit begonnen, eine Struktur auszuarbeiten, die sich bis heute bewährt hat und eine verlässliche Zusammenarbeit sichert.

Während dieser Phase der Entwicklung stellt sich heraus, dass eine Koordination eines solchen Netzwerks notwendig ist, um qualitätssichernde Arbeit leisten zu können. Zu diesem Zeitpunkt werden Anträge an Stiftungen zur Unterstützung des ausgezeichneten Modells erarbeitet.

Der Öffentlichkeit wird das „Kalker Netzwerk für Familien“ am 29.6.2006 beim 1. Spielplatzfest in Vingst vorgestellt.

 

Juni 2007

Mit der Abstimmung der Geschäftsordnung, der Ausarbeitung eines Kooperationsvertrages und der Wahl einer Steuerungsgruppe ist die verbindliche Zusammenarbeit auf eine nachhaltige Basis gestellt. Durch die Zusage von Fördergeldern wird es ermöglicht, zwei Koordinatorinnen mit je einer halben Stelle für das Kalker Netzwerk für Familien einzustellen.

 

2007-2011

Durch finanzielle Unterstützung der Rheinenergie Stiftung Familie und der „Wir helfen“ Stiftung des Kölner Stadtanzeigers gelingt es, ein zukunftsfähiges, tragendes Netzwerk zu realisieren und weiter zu entwickeln.

Stetige Überprüfung bestehender Angebote, bedarfsgerechte Entwicklung wohnortnaher Projekte und die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Netzwerks zeichnen die Arbeit aus. Es wird eine nachhaltige Angebotsstruktur für Mitarbeiter in den Einrichtungen im Netzwerk, vor allem aber für Familien in den Stadtteilen Höhenberg, Vingst und Kalk entworfen und umgesetzt.

 

Seit 2011

Durch regelmäßige Überprüfung der Angebotsstruktur und permanente Pflege der guten, verlässlichen Kommunikation sowie des kreativen Austausches gelingt es, ein aktuelles, bedarfsgerechtes und interessantes Programm für Familien in unseren Stadtteilen vorzuhalten.